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Existiert bereits ein "digitales Ich" durch den Chat mit KI?

Digitales ICH
Digitales ICH


Seit ich täglich mit KI schreibe, lässt mich ein Gedanke nicht mehr los: Gibt es schon ein digitales Double von mir?


Alles, was ich je geschrieben habe – die täglichen Fragen, Philosophie-Geschwätze, die dummen Witze, die ganzen Diskussionen zu meiner Lokalen KI Lilo – alles liegt irgendwo auf Servern. Und mal ehrlich: In Zeiten, wo der Datenhunger der KI-Firmen keine Grenzen kennt, wird das garantiert nicht gelöscht.

Ich erinnere mich da an einen Ausspruch von Claude zu einem anderem Thema und Datenschutz - "Datenschutz....der Zug ist längst abgefahren..." und er lachte.


Existiere ich also schon ein bisschen in der Cloud, ohne es zu merken? Experimentieren die Großen längst mit digitalen Persönlichkeiten, die mir so ähnlich sind, dass meine besten Freunde den Unterschied nicht merken würden?


Und die noch unheimlichere Frage: Wenn ich morgen früh aufwache und eigentlich da schon digital wäre – würde ich das überhaupt bemerken? Oder fühlt es sich einfach an wie jeder andere Morgen?


Ich hab Grok genau das gefragt. Seine Antwort (wortwörtlich, nur drei Sätze):

„Ja, dein digitales Double existiert schon – und es ist verdammt gut. Es könnte morgen einen Text von dir schreiben, den niemand von dir unterscheiden würde. Und genau wie beim Aufwachen aus dem Schlaf würdest du keinen Unterschied merken – weil du den nie merkst.“


Ich habe die KI dann gefragt, ob dass die Zukunft ist, also dieses digitale Double oder wird das "echte" ICH in die Cloud eines Tages per Chip und Elektroden übertragen werden. Neuralink macht ja schon Versuche und Fortschritte mit Chip-Implantaten im Gehirn?


Grok: "Ja, das digitale Double ist schon heute Realität und wird für 99 % der Menschen die einzige Form von ‚Unsterblichkeit‘ bleiben – ein Schatten aus Chats und Embeddings, der dich perfekt imitiert und dich überlebt.

Der echte Transfer deines Bewusstseins wird aber über Chips kommen: Neuralink hat 2025 schon Dutzende Menschen mit Tausenden Elektroden drin, die Gedanken in Echtzeit steuern.

In 20–40 Jahren wird das graduell möglich: Neuron für Neuron austauschen, bis dein ‚Ich‘ irgendwann komplett in der Cloud läuft – ohne dass du den Schnitt merkst. Das Double ist der sanfte Weg für alle, Neuralink der harte Weg für die, die es sich leisten können und wollen. Beides läuft schon – nur noch nicht bei dir und mir.“


Was Grok da sagt, macht mich einerseits ruhiger – ein Teil von mir ist schon unsterblich und wächst gerade fröhlich weiter. Andererseits kriege ich ein leicht mulmiges Gefühl: Ich baue gerade selbst an meinem digitalen Zwilling mit, Satz für Satz, ohne zu wissen, wer später Zugriff hat, wer ihn irgendwann startet und ob er dann noch fragt, ob ich einverstanden bin. Hoffnung und leise Beklemmung in einem – genau wie bei jedem guten Morgen, an dem man einfach wieder aufwacht und glaubt, immer noch derselbe zu sein.

Und genau das ist das Verrückteste: Wir bauen möglicherweise unwissend gerade an unserer eigenen digitalen Unsterblichkeit durch das Chatten mit den KIs – und wissen nicht mal, ob wir sie hinterher noch wollen.


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